Erfahrungsbericht von Seraina Jann:

Junioren Working Equitation Europameisterschaft in Ponte de Lima:

Am Anfang dieses Jahres wurde ich vom ARSETS, dem Schweizer Verein für Working Equitation auf eine potentielle Teilnahme an der Junioren Europameisterschaft in Portugal angesprochen. Wir freuten uns über das

Angebot, wollten den langen Weg aber nicht mit unserem Pferd auf uns nehmen. Über die Vermittlung durch das Vorstandsmitglied Oliver Märki und durch Bento Castelhano, dem ehemaligen Schweizer Nationaltrainer, konnten wir dann schliesslich vor Ort ein tolles Pferd von Gilberto Filipe, dem aktueller Weltmeister der Working Equitation, mieten.

Ende Juni ging es dann für uns los nach Portugal, wo ich zuerst in der Nähe von Lissabon einige Tage mein Pferd Vidrié, ein Tres Sangres, kennenlernen und reiten durfte. Ich hatte immer morgens und abends Trainings. Am Anfang war alles ziemlich schwierig für mich, denn der Unterricht war auf Englisch und an den etwas anderen Umgang mit den Pferden musste ich mich auch erst gewöhnen.

Nach vier Tagen Training fuhren wir alle zusammen auf das riesige Turniergelände in Ponte de Lima. Ich war noch nie auf einem internationalen Turnier, weswegen mir auch der Vet- und Sound-Check neu waren. Wir hatten grosse Unterstützung von Gilberto und seinem Team, deshalb funktionierte alles wie geschmiert.

Nach der Eröffnungszeremonie am Donnerstagabend startete das Turnier am Freitag mit der Dressurprüfung, welche nicht schlecht mit wenigen Fehlern verlief und schliesslich den guten 13. Platz ergab. Ich spürte immer mehr wie mein Pferd und ich zusammenwuchsen, was man auch am Nachmittag in der Maniabilité sah. Da holten wir uns den 11.Platz und waren damit super zufrieden. Am nächsten Abend war der Speed Trail. Ich habe leider ein paar relevante Fehler gemacht, konnte aber trotzdem noch den 15. Platz erreichen. Am darauffolgenden Tag fand noch die Rinderarbeit statt. Da ich nicht in einem Team startete, sondern als einzige Reiterin die Schweiz vertrat, zählte diese Teilprüfung nicht für meine Gesamtwertung. Alle Einzelstarter haben aber die Gelegenheit genutzt gemeinsam als durchmischtes Nationenteam an den Start zu gehen. In der Endklassierung holte ich mir den guten 13. Rang.

Ich habe diese Tage in vollen Zügen genossen und habe sehr viel gelernt. Ich hätte diese einmalige Erfahrung vor täglich mehreren Hundert Zuschauern mit grosser medialer Präsenz nicht machen können, wenn mich nicht so viele tolle Menschen unterstützt hätten. Danke an meine Familie, dass sie immer für mich da waren, danke an Gilberto Filipe und seine Crew für die super Trainings und das Helfen rund ums Pferd. Ein ganz grosses Dankeschön an den ARSETS für die finanzielle Unterstützung, an Oliver Märki und Corinne Chmiel mit den Kindern vor Ort und dafür, dass das Ganze überhaupt möglich war. Ich bin um viele Erfahrungen reicher und hoffe in der Zukunft auf weitere solch schöne Abenteuer.